In diesem Schuljahr war der Berichterstatter Konrektor und Rektor in einer Person – und das mit 15 Wo-Std.!
Die dienstälteste Kollegin übernimmt die Vertretung des Schulleiters. Trotz dieser Belastungen verläuft das Schuljahr erfolgreich und harmonisch.
51 Schülerinnen und Schüler werden in die Klassen 5 aufgenommen. Infolge der politischen Umwälzungen in Osteuropa kommen ab Dezember 1989 4 Schüler aus Polen und der DDR hinzu.
Im September 1989 findet mit Erfolg die 2. Projektwoche statt. Der von einem Kollegen und dem LAA erstellte Stolberger Wanderführer findet sogar bei der Schulaufsicht und den Kollegen aus dem Dienstaufsichtsbezirk Lob und Anerkennung.
2. Projektwoche unter dem Motto „Umwelt und Gesundheit“:
Am 3.4. 1990 entschiedet der Schulausschuß endlich nach 9 Monaten über die vakante Konrektorenstelle. Neue Konrektorin soll mit Wirkung zum 1.7.1990 Frau RLin Hanneliese Frauenrath aus Eschweiler werden.
Vorher werden am 1.6.1990 66 Schülerinnen und Schüler der Klassen 10 entlassen. Auch diesmal beherzigen die Mädchen und Jungen das Verbot der Verbarrikadierung. Traditionell ist schon das gemeinsame Frühstück nach dem Stürmen.
Am letzten Schultag des Schuljahres feiert der Schulleiter, Herr K. Pelzer, sein 25-jähriges Dienstjubiläum mit dem Kollegium in Anwesenheit von Herrn Regierungsschuldirektor K. Port als Vertreter des Regierungspräsidenten sowie einiger Vertreter der Stadt Stolberg.
Wie ein IC-Großraumwagen zur Imbissbude wird
Im Jahre 1989 unternahm eine Klasse 10 der Realschule am Kaiserplatz ihre Abschlussfahrt mit der Klassenlehrerin und dem begleitenden Kollegen nach Bremen.
Nachdem am letzten Abend nach dem Abendbrot die beiden Lehrer ihre Schützlinge ausreichend ermahnt und sich der Mithilfe des Herbergsvaters versichert hatten, gönnten sich die beiden Lehrer ein Essen in einem unmittelbar neben der Jugendherberge gelegenen Fischrestaurant. Zum Fisch wurden ein sehr leckeres Bauernbrot und Schmalz serviert. Die Kollegin war so angetan davon, dass sie sich gleich ein Brot und ein Töpfchen Schmalz als Wochenendvorrat einpacken ließ; denn nach der Rückkehr am Samstagnachmittag habe sie keine Möglichkeit zum Einkauf mehr.
Es war so etwa zwischen Osnabrück und Essen, da bekamen wohl einige Schüler Appetit. Und was die Klassenlehrerin auf keinen Fall aushalten konnte war, dass einer ihrer Schützlinge Hunger leiden sollte.
Festgestellt und getan: Bauernbrot und Schmalz wurden hervorgekramt, mit einem Messer, das sie von irgendwo hervorzauberte, Scheiben geschnitten und Schmalzbrote geschmiert. Im Nu war der Vorrat verputzt. Die Schüler waren satt und die Kollegin musste sich wohl nach einem neuem Wochenendvorrat umsehen.